Kurz worum es geht: Fischerei Fangmethoden und Auswirkungen auf die Umwelt
Erstellt für: Sekunderstufe I, 6. Jahrgangsstufe
Fächer: Biologie
Ein paar Worte der Autor*innen des Materials
Hallo wir sind Phillip und Julian, Lehramtsstudenten für Mathe, Sport und Biologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Wir haben uns in unserer Unterrichtseinheit für das Thema Fischerei entschieden und dazu sechs Unterrichtsstunden entwickelt. Die Einheit ist für den Biologieunterricht einer 6. Klasse konzipiert. Wir haben uns gerade dieses Thema ausgesucht, weil wir es sehr wichtig finden, dass Kinder sich mit den Problemen der Fischerei auseinandersetzen und auch lernen, wie ihr eigenes Konsumverhalten Einfluss auf eine Verbesserung der Missstände haben kann. Bei der Unterrichtseinheit sollen die Schüler und Schülerinnen anhand der Arbeitsblätter künstlerisch die Probleme der Fangmethode und deren Folgen aufzeigen. Im weiteren Verlauf wird in Gruppenarbeiten erarbeitet, wie eine nachhaltige Fischerei entstehen kann. Abschließend wenden die Kinder das Gelernte in einer Fish-Bowl-Diskussion an.
Materialien
Erstellt von Julian Lang und Philipp Dapper, SoSe 2022
Das hier ist Lehrmaterial (open educational resources, OER), das an der Uni Giessen erstellt worden ist, im Seminar von Prof. Dr. Kerstin Kremer in Zusammenarbeit mit Inga, Julia und André von Plötzlich Wissen! Dieses Material ist frei nutzbar und kann von jedem weiterverwendet werden. Die Arbeitsblätter können beliebig oft kopiert und weitergegeben werde und die Inhalte hier können weiter benutzt werden, so lange jeweils die Namen genannt werden und hier her verlinkt wird (wenn diese Verwendung online geschieht). Die Lizenz ist CC BY 4.0, sie findet sich auch am Ende dieses Textes und auf jedem der verlinkten Arbeitsblätter. Lasst gerne Feedback da, ob euch die Materialien geholfen haben oder ob euch Informationen fehlen.
Details zum Thema und zur Unterrichtsgestaltung
Die Schüler*innen sollen in der Unterrichtseinheit lernen, welche Auswirkungen die Fischerei durch Beifang und Zerstörung des Lebensraums haben. Diese Erkenntnisse sollen die Schüler*innen auch auf andere Ökosysteme übertragen können, da nicht nur im Meer der Lebensraum von Lebewesen zerstört wird.
Zu Beginn der Unterrichtseinheit wird als Einstieg ein Video gewählt, in dem die Fischerei erklärt wird (Link “Nachhaltige Fischerei” bei Planet Schule von der ARD). Dieses soll den Schüler und Schülerinnen ein Einblick in das Thema geben. Das Video hat eine Länge von 30 Minuten, kann aber je nach Wissensstand angepasst werden. Zur Inhaltlichen Sicherung des Filmes sollen die Schüler und Schülerinnen ein Arbeitsblatt bearbeiten.
Im nächsten Teil der Unterrichtseinheit sollen die Schüler*innen die Fangmethoden erarbeiten. Hierbei wird die Think-Pair-Share Methode angewendet. Die Schüler*innen werden in Gruppen eingeteilt, dabei erhält jede Gruppe ein Arbeitsblatt mit einer Fangmethode. Jeder Schüler*innen liest den Text selbst und notiert sich die wichtigsten Informationen (Think). In der anschließenden Pair-Phase tauschen sich die Schüler*innen innerhalb der Gruppen aus, sodass alle auf demselben Wissensstand sind. Mit diesem Wissen sollen die Schüler*innen ein Diorama erstellen. In der darauffolgenden Share-Phase stellen die einzelnen Gruppen ihre Fangmethode den anderen Gruppen vor. So kennen am Ende der Unterrichtsstunde alle Schüler*innen die verschiedenen Fangmethoden.
Als letzter Teil der Unterrichtseinheit wird eine Fishbowl-Diskussion durchgeführt. Dabei wird die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt, wobei eine Gruppe sich mit einem jungen afrikanischer Fischer beschäftigt, dessen einziges Einkommen für seine Familie der Fischfang ist. Die andere Gruppe befasst sich mit einer Organisation gegen die Fischerei. In diesem Abschnitt der Unterrichtseinheit sollen sich die Schüler*innen in die unterschiedlichen Lagen der Menschen hineinversetzen und begründen sowie versuchen eine Lösung zu finden, mit welcher beide Parteien zufrieden sein könnten. In der Fishbowl-Diskussion diskutieren nicht alle Schüler*innen gleichzeitig. Es sitzen immer nur ein Teil der Schüler*innen in der Mitte des Kreises und werden nachdem sie einen Aspekt genannt haben wieder ausgetauscht. Dies sorgt dafür, dass jede*r die Möglichkeit hat an der Diskussion teilzunehmen. Nach der Diskussion sollte den Schüler*innen klar werden, wie kompliziert es ist, eine Lösung für das Thema zu finden.
Durch diese Unterrichtseinheit soll den Schüler*innen auch bewusst werden, welche Fläche der gesamte Ozean einnimmt, was es unmöglich macht, dass dieser komplett überwacht wird. Letztendlich sollen die Schüler*innen, durch eigene Erarbeitung, erlernt haben, welche Größe die Fischerei besitzt, welche Zerstörung die Fischerei mit sich bringt und welche Auswirkungen sie auf die Umwelt hat.
Lernziele:
Die SuS sollen
- anhand eines Filmes entdecken und reflektieren, wie die Menschen das Meeresökosystem brauchen, beeinflussen und verändern, um an Nahrung zu gelangen.
- zusammenarbeiten und dadurch ein besseres Verständnis für die nachhaltige Nutzung der Meere entwickeln.
- die wichtigsten Begriffe und Konzepte im Zusammenhang des Themas nachhaltige Fischerei kennenlernen.
- in Gruppen kommunizieren, ausgewählte Materialien künstlerisch in einem Diorama darstellen und der Klasse präsentieren.
- den Einfluss der Menschen auf die Meere verstehen können.
Inhaltsfelder:
Die Materialien lassen sich dem inhaltlichen Schwerpunkt „Kausale Beziehungen zwischen Produzenten, Konsumenten und Destruenten“ zuordnen. Die Schüler*innen beschäftigen sich mit der globalen ökologischen Beziehung und der Beeinflussung des Menschen in das Ökosystem und den daraus entstehenden Folgen, wie zum Beispiel das Überfischen der Meere. Kompetenzbereich Kommunikation “Präsentieren, Verstehen und Wiedergeben”. Kompetenzbereich Bewertung. Die Thematik lässt sich auch in die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UNESCO einordnen, und zwar in 12. “Nachhaltige/r Konsum und Produktion”, 14. “Leben unter Wasser” und 15. “Leben an Land”.
Wir von “Plötzlich Wissen!” als auch die Ersteller*innen des Materials freuen uns über euer Feedback!
Lizenzen: Wie auf den Arbeitsblättern vermerkte CC BY 4.0 Lizenz; dieser Text: CC-BY-SA 4.0, Dr. André Lampe für Plötzlich Wissen!