Nach unserer Tour durch Berlin ging es nach Norden, an die Ostsee. Genauer gesagt zum Tor von Rügen: in die Hansestadt Stralsund. Beeindruckende Kirchen haben sie hier! André assoziierte direkt die Hanse als Grund, denn Stralsund war und ist eine Hansestadt und die hatten Geld. Wer Lust auf einen historischen Exkurs hat, schaue hier.
Kurzes Abladen des Gepäcks, Essen und ab ins Science Center. Im Ozeaneum gab es soooo viel zum Staunen, dass wir die Zeit fast vergessen hätten. Dank unserer Meeresbiologin Julia wurde es sehr spannend. Es gibt hier zum Beispiel echte Quallen zu bestaunen, die sich teilweise im Polypenstadium befinden und “gestapelt” übereinander hängen, bevor sie sich abschnüren (Strobilation), weiterentwickeln und dann als die Quallen, wie wir sie alle kennen, durch die Weltmeere schweben.
Inga unterhielt sich dort nicht nur mit dem Dugong (der dringend ins Meeresmuseum rüber wollte, denn dort sind seit kurzem Dugongs ausgestellt), sondern auch mit dem großen Europäischen Wels, der sehr interaktiv im Aquarium schwamm. Kurz vor dem Ausgang wurden wir von riesigen Walmodellen aufgehalten. Dank der Liegen unter den Walbäuchen gab es für alle eine Fünf-Minuten-Pause, bevor uns ein Blick auf die Uhr einen endgültigen Strich durch die Rechnung machte: noch weiter durch die Räumlichkeiten stromern ging nicht. Der Zeitplan und die Kneipen riefen. Auf dem Zimmer schnell ein Algen-Probier-Angebot auf das Schild geschrieben und Material eingepackt und los ging es ins Stralsunder Nachtleben.
Mit unseren Näschen für gute Orte haben wir es zielsicher in die KULTurschmiede geschafft. Direkt im Eingangsbereich steht dort ein Kicker und mit unserem Schild und der Handpuppe haben wir die ersten interessierten Blicke kassiert. Eine Gruppe alter Studienfreunde hat sich zu einer Probieraktion mit echten Algen hinreißen lassen. Schmeckten ganz gut zum Gin Tonic. Und dank der netten Bedienung vor Ort gab es genug Gläser für Experimente zur Versauerung der Meere, zum Meeresblau und natürlich genug Platz zum Hören unter Wasser.
Unsere erste Frage an der Ostsee haben wir von echten Seemännern bekommen. Sie lagen mit ihrem Plattbodenschiff im Hafen und erwarteten erst am nächsten Tag wieder Gäste. Und wer, wenn nicht sie, konnten uns über die praktischen Erfahrungen auf dem Meer erzählen. In der Ostsee treffen sie oft auf Robben. Oder sind es etwa Seehunde? Die Antwort wird auf jeden Fall recherchiert! Ist ja großes Seemannsehrenwort. Wohin und wie der Wind sie zieht, haben wir von ihnen gelernt. Toll, wenn es einen so schönen und intensiven Austausch gibt. Mit dem Tipp, zu ältesten Seemannskneipe zu gehen, sind wir zunächst in Richtung Cocktailbar abgezogen. Die lag auf dem Weg.
Die Option auf eine Cocktailbar freute besonders den Dugong, er ist schließlich normalerweise in tropischeren Gewässern als der Ostsee beheimatet. Sein Augenmerk lag auf den orakelfreudigen Damen, während Julia der Lehrerin aus der Gruppe die Forschungsbörse näher brachte. Alle Damen möchten nun außerdem auf das Helmholtz Forschungsschiff, dass am 3.7. vor Sellin vor Anker geht. Die Tourdaten dazu gibt es hier. Und wer auch mal die Orakel-Karten, also um genau zu sein: das Quartett des Wissenschaftsjahres, in den Händen halten will, kann es hier kostenlos bestellen: Bestellformular (PDF) oder per Mail unter redaktionsbuero@wissenschaftsjahr.de).
Wir haben hier sehr viele Berliner getroffen und möchten euch deshalb noch auf eine Veranstaltung auf dem Tempelhofer Feld nächste Woche aufmerksam machen. Die Antarktis kommt in die Stadt! Das Alfred-Wegener-Institut ist auf Tour und berichtet aus seiner Arbeit in der Polarforschung. Aber natürlich nicht irgendwie, sondern in einer Kabause, dort, wo die Forscher normalerweise wohnen. Wer mehr wissen mag: hier die Daten.
Erste Tauchtiefe
- Forschung vor Anker: Tourdaten Forschungsschiff Ludwig Prantl
- Antarktis in Deiner Stadt: Tourdaten der Alfred-Wegener-Instituts Ausstellung
- Forschungsbörse: Lade Forscher in die Schule ein
Text: CC-BY-SA 4.0, Inga Marie Ramcke für Plötzlich Wissen! (Tourbericht)