OER: Auswirkungen von Plastikmüll auf Korallen und Korallenriffe – Lehrmaterial

Eine Plastiktüte unter Wasser vor einem Korallenriff, die Teile des Riffs im inneren verschlossen hat

Kurz worum es geht: Plastikmüll im Ökosystem Korallenriff, besonders auch Mikroplastik und die einzelnen Auswirkungen. Konzepte für eine Einzelstunde “gespielte Biologie” und Konzept für eine Doppelstunde und Arbeitsblätter dafür.

Erstellt für: Sekundarstufe I, 6. Jahrgangsstufe

Fächer: Biologie

Ein paar Worte der Autor*innen des Materials

Hallo Zusammen, wir sind Ramon Buchczyk und Sarah Elias, Lehramtsstudierende im 6. Semester an der Justus-Liebig-Universität. Wir beide studieren Biologie und belegen als Zweitfach Chemie bzw. Sport. Aufgrund des gemeinsamen Interesses an der Meeresbiologie und besonders am Ökosystem der Korallenriffe, haben wir im Zuge eines biologiedidaktischen Seminars, verschiedene Materialien für Schüler:innen der 6. Jahrgangsstufe erstellt, die ein spielerisches Erlernen in diesem Themengebiet möglich machen.

Aufgrund der großen Bedeutung dieses Ökosystems für Mensch, Tier und Umwelt ist es wichtig zu wissen, wie wir Menschen es schützen können. Der Mensch stellt durch seinen täglichen Plastikkonsum und den dadurch entstehenden Müll eine erhebliche Gefahr für das Fortbestehen von Korallenriffen und die sich darin befindlichen Arten dar.

Daher ist es uns ein Anliegen, das Wissen über die Auswirkung von Plastikmüll auf das Leben der Korallen und den daraus resultierenden Folgen auf Mensch, Tier und Umwelt schon jungen Schüler:innen zu vermitteln. Hierdurch wollen wir den Schüler:innen ein Bewusstsein
über den eigenen alltäglichen Konsum von Plastik und seine Auswirkungen auf das Ökosystem der Korallenriffe schaffen.

Materialien

Erstellt von Sarah Elias und Ramon Buchczyk, SoSe 2022

Das hier ist Lehrmaterial (open educationa resources, OER), das an der Uni Giessen erstellt worden ist, im Seminar von Prof. Dr. Kerstin Kremer in Zusammenarbeit mit Inga, Julia und André von Plötzlich Wissen! Dieses Material ist frei nutzbar und kann von jedem weiterverwendet werden. Die Arbeitsblätter können beliebig oft kopiert und weitergegeben werde und die Inhalte hier können weiter benutzt werden, so lange jeweils die Namen genannt werden und hier her verlinkt wird (wenn diese Verwendung online geschieht). Die Lizenz ist CC BY 4.0, sie findet sich auch am Ende dieses Textes und auf jedem der verlinkten Arbeitsblätter. Lasst gerne Feedback da, ob euch die Materialien geholfen haben oder ob euch Informationen fehlen.

Details zum Thema und zur Unterrichtsgestaltung

Gespielte Biologie (Einzelstunde): Mit dem Spiel verfolgen wir das Ziel, dass die SuS anschaulich verstehen, was mit dem Plastikmüll in unseren Meeren passiert und wie Mikroplastik durch den langsam voranschreitenden Zersetzungsprozess gebildet wird. Mikroplastik als nicht sichtbares, kleinstes Partikel auf der submikroskopischen Ebene soll somit auf der makroskopischen Ebene erfahrbar gemacht werden.

Um die Abstraktion und den Prozess der Zersetzung von Plastik im makroskopischen Bereich bis hin zur Bildung von Mikroplastik im mikroskopischen Bereich erfahrbar zu machen, erhalten die SuS unterschiedliche Rollenkarten. Sie sollen am Ende ein Gefühl für die Problematik des Plastikmülls in den Meeren erhalten.

Hierdurch wird der neu erlernte Begriff des Mikroplastiks von den SuS in einer kooperativen Interaktion aus Handeln und Denken verknüpft, die durch Dialog und im Spiel aufkommende Emotionen geprägt werden. Hierdurch erlangen die SuS einen besseren und nachhaltigeren Zugang zu der sensiblen Thematik von Plastikmüll, Verschmutzung und der Entstehung von Mikroplastik. Im Fokus dieses Materials steht klar der Wissenserwerb über die Existenz von Mikroplastik, aber auch die Förderung der Sozialkompetenz durch die eigenständige Organisation, Rollenverteilung und Durchführung des Spiels.

Arbeitsblätter zu Korallen und Plastikmüll (Doppelstunde): Für die an das Rollenspiel anknüpfende Doppelstunde haben wir insgesamt zwei Arbeitsblätter erstellt. Auf dem ersten AB sollen die SuS zunächst fachlich über den Aufbau und die Funktion von Korallen und Korallenriffen informiert werden. Auf dem zweiten AB gibt es eine erweiternde Aufgabe, in der die SuS mit Hilfe einer zweiten Zeichnung und einem dazugehörigen Informationstext selbst kreativ werden müssen. Ziel ist es, dass die SuS die unterschiedlichen Wege des Mikroplastiks in der Koralle einzeichnen müssen.

Während das erste AB auf den Aufbau und die Funktionsweise von Korallen und Korallenriffen beschränkt ist, befasst sich das zweite AB mit der Problematik von Mikroplastik und Korallenriffen und deren kausaler Verknüpfung. Im Anschluss an das AB sollen die SuS in der Gruppe gemeinsam über die Auswirkungen von Mikroplastiken auf Korallen und Korallenriffe diskutieren. Hierfür dient ein kurzer Informationstext, der den SuS präsentiert wird.

Da die SuS in der sechsten Klasse jedoch wenig an der aktuellen Situation der verschmutzten Meere ändern können, haben wir den Abschluss der Unterrichtsreihe mit einem positiven Ausblick versehen. Es ist wichtig, dass die SuS eigenständig und reflektiert über die Thematik der Umweltverschmutzung nachdenken. Aussichtslosigkeit würde sich dennoch negativ auf die Meinungsbildung der SuS auswirken. Demnach war es uns wichtig, dass wir mit dem Material einen positiven Abschluss schaffen, auf dem im weiteren Biologieunterricht aufgebaut werden kann.  Hierfür haben wir die aktuellen Forschungsergebnisse aus der Welt der Wissenschaft mit integriert.

Lernziele:

  • Die SuS können den Prozess der Plastikzersetzung in den Weltmeeren beschreiben.
  • Die SuS können den Aufbau und die Struktur von Korallen beschreiben.
  • Die SuS können die Auswirkungen von Mikroplastik auf Korallenriffe unter Einbezug verschiedener Medien erläutern.

Inhaltsfelder: “Wechselwirkungen im Ökosystem” Jahrgangsstufen 5/6, “Tiere und Pflanzen eines ausgewählten Ökosystems und deren Wechselbeziehungen: Nahrungskette und Nahrungsnetze”, „Beurteilung lokaler Auswirkungen von Eingriffen des Menschen in den Lebensraum von Organismen“ und „Kommunikation“ mit dem Fokus auf dem „Beschreiben von Methoden und Arbeitsergebnissen zur Erkundung von Organismen eines Ökosystems“. Außerdem: „Stoffwechsel und Regelmechanismen“ unter den inhaltlichen Schwerpunkten „in Organismen: -Grundlegende phänomenologische Aspekte zur Verdauung, Atmung und Fotosynthese“, „Auswirkungen von Eingriffen des Menschen in ökologische Beziehungen“, „Beschreibung von Risiken und Konsequenzen menschlichen Handelns bezüglich des Umgangs mit der Natur“. Die Thematik lässt sich auch in die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UNESCO einordnen, und zwar in 13. “Klimaschutz und Anpassung” und in 14. “Leben unter Wasser”.

Wir von “Plötzlich Wissen!” als auch die Ersteller*innen des Materials freuen uns über euer Feedback!

Lizenzen: Wie auf den Arbeitsblättern vermerkte CC BY 4.0 Lizenz; dieser Text: CC-BY-SA 4.0, Dr. André Lampe für Plötzlich Wissen!

Schreib eine Antwort

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.